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Wissenswert

Holger Koppelhuber, Elektromonteur bei den

Stadtwerken Mühlacker, bei der Wartung der

hausinternen Batteriespeicheranlage.

Im Praxisversuch testete das

Fraunhofer-Institut ein Tiefsee-

Druckspeicher-Kraftwerk zur

Speicherung von elektrischer

Energie etwa von Windparks

auf offener See.

seine

Elemen-

te, wird Wasserstoff

erzeugt. In der Brennstoffzelle

wird aus dem gespeicherten Wasser-

stoff Strom gewonnen. Der Vorgang ist

jedoch sehr aufwendig und geht zudem

mit hohen Energieverlusten einher.

Die chemische Speicherung in Bat-

terien und Akkus ist – gemessen an

ihren geringen Kapazitäten – ver-

gleichsweise teuer. Allerdings gibt es

heute schon einige erprobte Batterie-

speicher, die für die Verwendung mit

Photovoltaikanlagen konzipiert sind.

Die meisten jedoch sind nicht für grö-

ßere Energiemengen geeignet.

Druckluftspeicherkraftwerke speichern

elektrische Energie, indem Luft mit 40

bis 75 bar in unterirdischen Kavernen

verdichtet

wird. In Zeiten

von Spitzen-

last wird diese

Luft ähnlich der

Funktionsweise ei-

nes Abgasturboladers

in Automotoren als Ver-

brennungsluft mit hohem

Druck in ein konventionelles

Gasturbinenkraftwerk eingeleitet.

Dadurch erhöht sich dessen Leis-

tungsbilanz deutlich. Der Wirkungs-

grad von Druckluftspeichern ist mit et-

wa 42 Prozent allerdings vorerst noch

eher bescheiden.

Tiefseespeicher

Neuland beschreitet das Forschungs-

und Entwicklungsprojekt StEnSEA

(Stored Energy in the SEA) mit der

Entwicklung und Erprobung eines neu-

artigen Pumpspeicherkonzeptes zur

Speicherung großer Mengen elektri-

scher Energie vor den Küsten im Meer.

Das physikalische Funktionsprinzip

des Tiefseespeichers gleicht dem

Prinzip herkömmlicher Pumpspeicher-

kraftwerke, wobei als oberes Speicher-

reservoir das Meer selbst dient. Das

untere Speicherbecken wird durch ei-

nen Hohlkörper auf dem Meeresgrund

gebildet. Dabei wird eine hohle Beton-

kugel mit einem Durchmesser von 30

Metern in großer Wassertiefe versenkt,

sodass der hydrostatische Wasser-

druck das Energiepotenzial darstellt.

Aufgrund des anstehenden Druckge-

fälles kann beim Einströmen des Was-

sers in den Hohlkörper mithilfe von

Turbine und Generator elektrische

Energie erzeugt werden. Umgekehrt

kann überschüssige elektrische Ener-

gie bei geringem Strombedarf zum

Herauspumpen des Wassers aus dem

Hohlkörper verwendet werden. Die-

ses Konzept ermöglicht die Installation

großer Speicherkapazitäten in unmit-

telbarer Nähe zukünftiger Offshore-

Windparks. Das Energiepotenzial des

Tiefseespeichers wächst mit zuneh-

mender Wassertiefe des Standorts.

Erprobt wurde dieses System im ver-

gangenen Spätjahr im Bodensee durch

das Fraunhofer-Institut für Windener-

gie und Energiesystemtechnik (IWES),

aktuell laufen die Auswertungen. Bei

dem Test im Schwäbischen Meer ging

es den Forschern darum, die Machbar-

keit im realen Betrieb an einem Modell

im Maßstab 1:10 zu überprüfen.

Foto © Fraunhofer IWES | Energiesystemtechnik