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08.

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Energiemarkt

In höchster Weise

ENERGIEEFFIZIENT

In der vergangenen Ausgabe von „miteinander“ war über die Ausdehnung des Nahwärmenetzes

in der Innenstadt zu lesen. Hier lesen Sie, was es im Zusammenhang mit der Nahwärmeversor-

gung mit dem Primärenergiefaktor auf sich hat:

Diese so bezeichnete Bemessungsgröße gibt Aufschluss da-

rüber, wie effizient die Primärenergie für Heizzwecke nutz-

bar gemacht wird. Für das Nahwärmenetz der Stadtwerke

Mühlacker, das sich vom Hallenbad bis zur Fußgängerzone er-

streckt, hat ein externer, vom Branchenverband für Energie-

effizienz zertifizierter Gutachter, den Primärenergiefaktor mit

„0,0“ errechnet – das lässt sich nicht mehr steigern. „Und da-

von profitiert jeder Nahwärme-Abnehmer, gleich ob Eigen-

tümer von privaten oder städtischen Gebäuden“, so Frederik

Trockel, bei den Stadtwerken zuständiger Abteilungsleiter für

Nahwärmenetze.

Je günstiger – also niedriger – dieser Wert ist, desto niedri-

ger sind auch die gesetzlichen Vorgaben an die Dämmung

von Dach, Wänden und Fenstern der Gebäude. Ein niedriger

Primärenergiefaktor ermöglicht dem Hausbesitzer daher

eine kostengünstige und einfache Erfüllung der strengen

gesetzlichen Anforderungen aus dem „Erneuerbare-Energien-

Wärmegesetz“ und erleichtert die Inanspruchnahme der För-

dermöglichkeiten der KfW-Bankengruppe.

EFFIZIENZ IST DARSTELLBAR

Ausschlaggebend für diesen Top-Wert sind einerseits die

Form der Energieerzeugung und andererseits die Art der

eingesetzten Primärenergie. Da setzen die Stadtwerke seit

Jahrzehnten auf den Betrieb von Blockheizkraftwerken, ei-

ner der am effizientesten arbeitenden Heiztechnologie mit

einem überaus hohen Wirkungsgrad. Denn mit dem einge-

setzten Gas werden zum einen Motoren betrieben, mit de-

nen elektrischer Strom erzeugt wird, und zum anderen wird

die dabei entstehende Abwärme als Heizmedium genutzt, so

Abteilungsleiter Trockel. Dies allein würde bereits zu einem

Energiefaktor von deutlich unter 1,0 führen.

Die Stadtwerke Mühlacker können diesen Wert letztendlich

auf 0,0 toppen, weil das eingesetzte Gas aus der Biomethan-

anlage auf den Waldäckern stammt, also aus regenerativer

Herkunft. Vertiefend betrachtet: 84 Prozent des Wärmebe-

darfs werden aufs Jahr hin gesehen in den Blockheizkraft-

werken des Hallenbads erzeugt, für die restlichen 16 Prozent

sind Heizkessel im Hallenbad und im Rathaus betriebsbereit.

Sie kommen in Spitzenlastzeiten, etwa zu kalten Winterzeiten,

zum Einsatz oder werden bei Revisionsarbeiten an den Block-

heizkraftwerken hochgefahren.

AUCH WIRTSCHAFTLICH

Nutzer von Fernwärme im Netzgebiet Hallenbad/Stadtmitte

können also nicht nur sicher sein, umweltfreundlich erzeugte

Heizenergie einzusetzen und auf diese Weise einen persön-

lichen Beitrag zur viel zitierten Energiewende zu leisten, sie

genießen zudem den Vorteil, sich um nichts in Sachen Heiz-

anlage kümmern zu müssen, und es entfallen direkte Be-

triebs- und Wartungskosten. Auch die Schornsteinreinigung

fällt nicht mehr an.

Über das Nahwärmenetz werden an öffentlichen Einrich-

tungen das Hallenbad und das Freibad versorgt, die Enztal-

Sporthalle, die Uhlandschule und das Gymnasium, das Ju-

gendhaus, sowie im Zentrum das Rathaus, die historische

Kelter mit Bibliothek sowie (noch) der Mühlehof.

Private Wärmekunden sind das Land mit dem Finanzamt,

die Sparkasse und das Kaufhaus Sämann sowie die Eigen-

tümer der Geschäftshäuser Bahnhofstraße 13 (Post) und 15

(früher Schlecker, heute Volkshochschule).

Eine Urkunde als zertifizierter

Nachweis für die Nutzung hoch-

effizient und umweltgerecht er-

zeugter Heizenergie für Bürger-

meister Winfried Abicht in den

„Katakomben“ des Rathauses,

überreicht von Stadtwerke-

Geschäftsführer Jürgen Meeh

(links) und dem für Fernwärme

verantwortlichen Abteilungsleiter

Frederik Trockel