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Wissenswert
rie oder 100 Akkus einer Fotokamera. Auch steckt in einem
halben Kölschglas (0,2 Liter) voll Benzin eine Kilowattstunde.
Bei Holzpellets benötigen wir schon drei volle Kölschgläser.
Um eine Kilowattstunde zu erzeugen, muss man auf einem
Hometrainer volle zehn Stunden strampeln oder wir lassen
die Sonne im Hochsommer 45 Minuten auf einen Quadrat-
meter Boden scheinen. Auch dies liefert die Energiemenge
von einer Kilowattstunde. Es steckt also viel Energie in einer
Kilowattstunde.
Der Mix macht’s
Aber Energie zu verbrauchen bedeutet in der Regel auch,
Kohlendioxid (CO
2
) in die Atmosphäre freizusetzen. Die pro
Kilowattstunde freigesetzte Menge dieses Klimagases hängt
davon ab, wie die Energie oder der Strom hergestellt wird.
Deshalb emittiert eine Kilowattstunde Strom, die in einem
Kohlekraftwerk erzeugt wird, mehr als ein Kilo des Gases.
Gaskraftwerke drücken diesen Wert unter 400 Gramm pro
Kilowattstunde. Eine Kilowattstunde aus einem Wasser-
kraftwerk entlässt hingegen weniger als 50 Gramm CO
2
in
die Umwelt, Windkraftanlagen sogar nur 20 Gramm (hierbei
ist das CO
2
, das für die Konstruktion und den Unterhalt der
Infrastrukturen freigesetzt wird, schon eingerechnet).
Da die meisten Stromversorger wie auch die Stadtwerke
Mühlacker über mehrere Strombezugsquellen verfügen,
spricht man vom „Energiemix“, um die CO
2
-Menge, die pro
kWh freigesetzt wird, abzuschätzen. Eine einzelne Kilo-
wattstunde Strom verursacht übrigens in der Erzeugung im
Durchschnitt bei den Stadtwerken etwa 415 Gramm CO
2
(gemäß Strom-Erzeugungsmix, Stand 2016). Es sei denn,
man bezieht seinen Strom aus erneuerbaren Energiequel-
len wie unseren enzSTROM. Dann verringert sich die CO
2
-
Bilanz drastisch.
Stromfresser entlarven
Die ökologischste Art, die CO
2
-Bilanz zu verringern, ist je-
doch die eingesparte Kilowattstunde Energie. Stromfresser
lauern in jedem Haushalt, aber sie lassen sich sehr gut mit
einem Strommessgerät aufspüren. Sie werden zwischen das
Gerät und die Steckdose gesteckt und geben dann den aktu-
ellen Verbrauch des Gerätes an. Strommessgeräte können
bei den Stadtwerken in der Danziger Straße kostenlos aus-
geliehen werden. Aber auch schon augenscheinliche Indizi-
en weisen auf versteckten Verbrauch hin: Wenn Geräte oder
Netzteile warm werden, ohne eingeschaltet zu sein, heißt
das immer, es wird unnötig Strom verbraucht. Das Glei-
che gilt für brummende Fernseher oder Musikanlagen im
Stand-by-Modus.
Schon gewusst?
Die Einheit Joule ist noch gar nicht so alt: Sie hat die Kalorie abgelöst. Im Jahr
1948 schaffte die 9. Generalkonferenz für Maße und Gewichte in Paris die alte
Einheit der Energie zugunsten der Einheit Joule ab. Die Kalorie war umständlich
definiert über die Energieeinheit, die benötigt wird, um unter bestimmten Druck-
und Temperaturbedingungen ein Gramm Wasser um ein Grad zu erwärmen. Eine
Kalorie entspricht dabei ziemlich genau 4,1868 Joule – oder andersherum: ein
Joule entspricht etwa 0,239 Kalorien. Und in Wattsekunden:
1 kWh = 3.600.000 Ws (Wattsekunde) = 3.600.000 Joule = 3600 Kilojoule (kJ).