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Interview: Ironman Sebastian Kienle
Erzählen Sie doch kurz unseren Lesern: Wann und vor al-
lem wie sind Sie zum Triathlon gekommen?
Sebastian Kienle: Wir waren im Urlaub bei meiner Oma zu
einer Zeit, in der man dem Kind noch kein iPad in die Hand
drücken konnte, wenn es ihm langweilig war. Mein Va-
ter hatte in der Zeitung von einem „Triathlon“ gelesen, und
wir sind hingefahren, um zuzuschauen. Ich war Feuer und
Flamme. Zu Hause haben mich meine Eltern gleich im Tri-
athlon-Verein in Bretten angemeldet. Damals hatten dort ei-
nige der besten Athleten trainiert. Meine Eltern waren wahr-
scheinlich auch recht froh, dass der Sohn endlich ein Ventil
für seine ganze Energie hatte und in der Schule und daheim
etwas ruhiger wurde... (lacht)
Was ist so faszinierend am Triathlon, dass Sie diese Sport-
art Ihren gesamten Tagesablauf bestimmen lassen?
Gut, ich übe den Sport ja als Profi aus, er ist also auch mein
Beruf. Dazu muss ich sagen, dass es wohl kaum jemanden
gibt, der so einen großen Grad an Freiheit genießt wie ich.
Ich kann meine Rennen selber aussuchen und nominiere
mich sozusagen selbst.
Gleichzeitig ist es einfach ein unglaublich schönes Gefühl,
abends vom Training müde ins Bett zu fallen. Das Sofa ist
weicher als der Sattel, und ein Schokoriegel schmeckt noch
besser, wenn man davor sechs Stunden Rad gefahren ist.
Ihre Erfolge im Triathlon haben die sportlich engagierten
Menschen in und um Mühlacker so sehr begeistert, dass
die recht junge Sportart hier nun ein eigenes Rennen be-
kommt. Was empfindet man dabei?
Das ist natürlich unglaublich toll, weil ich weiß, wie gut mir
der Sport tut. Und es freut mich, wenn andere Menschen auf
diesem Weg auch motiviert werden, es zu probieren.
Toll – andere zu
MOTIVIEREN
Ironman Sebastian Kienle aus Mühlacker, exklusiv im Interview mit „miteinander“
Die Kombination aus Schwimmen, Radfahren und Laufen ist
nicht nur gesund, sondern macht wegen der Abwechslung
Spaß und ist zugleich eine große Herausforderung. Es muss
ja nicht immer gleich der Ironman sein...
Welche Rad- und Laufstrecken sind in der Region für das
Training besonders geeignet? Und wo erwarten einen eher
unliebsame Überraschungen?
Es gibt sehr viele schöne Radstrecken bei uns in der Region,
für längere Ausfahrten eignen sich der Schwarzwald und die
Strecken der „Challenge Heilbronn“ und des 70.3-Kraich-
gau. Ansonsten ist auch das Stromberg-Gebiet sehr schön.
Wenn man gerade mit dem Rennradfahren anfängt, wür-
de ich erst einmal den Enztal-Radweg empfehlen. Ich kann
auch Portale wie GPSis, Strato, PolarFlow oder Ähnliches
empfehlen, um Strecken zu finden. Die Bundesstraße 10
sollte man wohl eher meiden... Denn leider sind viele Au-
tofahrer davon überzeugt, dass Radfahrer auf der Straße
nichts verloren hätten.
Was steht bei Ihnen aktuell an?
Nach meinem Trainingslager auf Fuerteventura ist mein ers-
tes Rennen der Cannes International Triathlon Mitte April.
Dann steht mit dem 70.3 US Pro Championships in St. George
(Utah) am 3. Mai das erste große Rennen an.
Wissen Sie schon, ob es Ihr Terminplan zulässt, am 23. Juli
beim Volksbank-Triathlon in Mühlacker an den Start zu ge-
hen?
Wenn es möglich ist, werde ich gerne vor Ort sein. Anmer-
kung dazu: Der Redaktionsschluss lässt leider keine länger-
fristige Einschätzung zu.
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