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Wissenswert

tens vier Satelliten überall auf der Welt zu jeder Zeit empfan-

gen werden können. Heute sind es meist mehr als 24 Satel-

liten, was die Verfügbarkeit weiter erhöht. Seit 2012 ist auch

das russische System GLONASS zugänglich, weitere Systeme

sind im Aufbau, etwa das europäische Galileo. Können die

Empfänger auch auf diese Systeme zugreifen, wird die Ver-

fügbarkeit entsprechend noch höher.

Das GPS-Ortungsprinzip basiert auf der Entfernungsmes-

sung zwischen den Satelliten und dem GPS-Empfänger

auf der Erde. Die Distanz zu jedem der Satelliten kann vom

GPS-Empfänger bestimmt werden. Die zugrunde liegende

Idee ist, die des mehrfachen Bogenschlags. Wenn die Ent-

fernung zu drei Punkten im Raum relativ zur eigenen Posi-

tion bekannt ist, kann die eigene Position im Verhältnis zu

diesen drei Punkten bestimmt werden. Ist die Entfernung

zu nur einem Punkt – hier die Entfernung zu einem Satel-

liten – bekannt, muss die Position des Empfängers irgend-

wo auf der Oberfläche einer imaginären Kugel liegen, deren

Mittelpunkt im Satelliten liegt und deren Radius der Ent-

fernung zum Satelliten entspricht. Durch den Schnitt dreier

imaginärer Kugelschalen kann die Empfängerposition ge-

nau bestimmt werden.

Die Ermittlung der Entfernung zu allen Satelliten, deren Si-

gnale der GPS-Empfänger erhält, wird durch die Zeit be-

stimmt, die Radiowellen vom Satelliten bis zum Empfänger

brauchen. Diese wird mit der Signalausbreitungsgeschwin-

digkeit multipliziert und ergibt so die Entfernung zwischen

So finden die Stadtwerke

ihre Leitungen wieder

Sender und Empfänger. Die genaue Messung der Signal-

laufzeit ist elementar, da ein Zeitmessfehler von nur ei-

ner Mikrosekunde, also dem Millionstel Teil einer Sekun-

de, einen Entfernungsmessfehler von ungefähr 300 Meter

zur Folge hat. Die GPS-Vermessung benötigt aber neben

einem hochempfindlichen Empfänger zudem die Möglich-

keit, Korrekturdatendienste einzubinden. Denn das ge-

wöhnliche GPS-Signal wird vom US-Militär mit einem Feh-

ler versehen.

Auf der Leitung stehen

Dies alles steckt hinter der so einfach erscheinenden Auf-

gabe der Vermessungstechniker der Stadtwerke, alle Lei-

tungen in das sogenannte Geoinformationssystem GIS zu

hinterlegen.

Dies ist die Methode zur Definition eines Punktes in einem

kartesischen Koordinatensystem. Die Festlegung des Punk-

tes mithilfe der Abstände auf den X-, Y- und Z-Achsen des

Ellipsoids der Erde, also der immer noch vereinfachten Vor-

stellung der Erde als einer abgeflachten Kugel, definiert die

Position exakt und eindeutig. Somit wird der Punkt durch die

Zuordnung zu seinem geografischen Längen- und Breiten-

grad und zu seiner geografischen Höhe über dem Meeres-

spiegel festgelegt.

Sind diese Daten genau bestimmt und gespeichert, kann

die Leitung jederzeit wiedergefunden werden – und es gibt

keine bösen Überraschungen bei den Grabarbeiten.