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Wissenswert
Die Honigbiene (Apis mellifera) reprä-
sentiert unter der artenreichsten Tier-
klasse, den Insekten, den vorherr-
schenden Bestäuber für Nutz- aber
auch Wildpflanzen. Aufgrund der viel-
fältigen Sammelaktivität bestäubt die
Honigbiene Blüten vieler Pflanzenar-
ten über große Distanzen. Bienener-
zeugnisse wie Honig, Pollen, Wachs,
Propolis und Gelée Royal spielen eine
wichtige Rolle für die menschliche Er-
nährung. Die Honigbiene ist auch durch
ihre hohe soziale Organisation, dem
Bienenstaat, ein positiv belegter und
faszinierender Organismus.
Allerdings stehen die Honigbiene sowie
viele andere Insekten unter dem Belas-
tungsdruck mehrerer Stressfaktoren.
Diese werden vor allem durch Viren
und Parasiten verursacht, aber auch
durch den Rückgang an Pflanzenviel-
falt als Nahrungsquelle und die in der
Landwirtschaft verwendeten Pestizide.
Die Biene retten – mit
Die Stadtwerke Mühlacker engagieren sich für den Umweltschutz und unter-
stützen die Forschung zur Verbesserung der Bienengesundheit. Zusammen
mit der Universität Hohenheim wurde ein Projekt zur Varroa-Milben-Proble-
matik bei Honigbienen initiiert.
Neueste Untersuchungen bei der Ho-
nigbiene deuten darauf hin, dass die
Varroa-Milbe (Varroa destructor), be-
kannt als der verheerendste Schädling,
neben krankmachenden Viren mögli-
cherweise auch infektiöse Bakterien
auf die Tiere überträgt. Diese Milbe ist
vor einigen Jahrzehnten aus Asien ein-
geschleppt worden und befällt vor al-
lem die Bienenbrut, in dem sie an Lar-
ven saugt und so zu einer Übertragung
etwa von Viren führt.
Die Biene als Forschungsobjekt
Die Erforschung verschiedener Stress-
faktoren der Honigbiene ist somit so-
wohl ökologisch als auch ökonomisch
von hoher Bedeutung. Die Universität
Hohenheim, Fachbereich Populations-
genomik bei Nutztieren unter der Lei-
tung von Prof. Dr. Martin Hasselmann,
hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, den
Einfluss der Stressfaktoren auf die
Bienengesundheit zu untersuchen.
Die Erkenntnisse bei der Honigbiene
bilden auch eine wichtige Grundlage
für den Schutz der zahlreichen Wild-
bienen-Arten.
Mit Unterstützung der Stadtwerke Mühlacker, rechts Geschäfts-
führer Roland Jans, daneben Thomas Wilhelm, hat Professor
Martin Hasselmann (links) ein Projekt zur Erforschung der Schäd-
lings-Problematik durch die Varroa-Milbe initiiert. Zweiter von
links Imker Günter Straub.
Deutlich erkenn-
bar: Der Befall
durch Varroa-
Milben an einer
Larve ...
... beziehungswei-
se einer ausge-
wachsenen Biene.